Zeit: die wertvollste Sache der Welt

Kürzlich reiste eine Gruppe unserer Investoren auf eigene Kosten nach Sambia, um unter der Leitung von Lendahand-Gründer Peter Heijen und Investment Manager Thomas Plaatsman einige unserer Projekte zu besuchen. Wir möchten Ihnen ein paar ihrer Geschichten vorstellen, damit Sie an ihren Erfahrungen teilhaben können. Der folgende Beitrag ist ein Gastbeitrag von Heini Withagen.

Zeit: das wertvollste Gut der Welt

von: Heini Withagen

Jeder, der schon einmal in Afrika geschäftlich tätig war, weiß, dass man dort Geduld braucht, um etwas zu erreichen. Alles, vom Umgang mit der lokalen Verwaltung bis zum Transport, braucht Zeit. Sehr viel Zeit.

Kürzlich besuchte ich Sambia zusammen mit dem Lendahand-Team (Gründer Peter Heijen und Investment Manager Thomas Plaatsman) und einigen anderen Investoren. Wir besuchten eine Reihe von Impact-Investment-Projekten, an denen Lendahand über seine Crowdfunding-Plattform beteiligt ist.

Das "Zeitproblem"

In Sambia fiel mir auf, dass das "Zeitproblem" in der sambischen Gesellschaft (und wahrscheinlich auch in mehreren anderen afrikanischen Ländern, aber meine Erfahrungen beschränken sich auf Sambia) viel tiefer verwurzelt ist als in den Niederlanden.

Der Alltag der Einheimischen ist ein echter Kampf, von der Beschaffung von Wasser und Lebensmitteln bis zum Kochen und Reisen. Die Menschen verbringen viel Zeit damit, die wichtigsten Dinge des täglichen Lebens für ihre Familien zu organisieren.

Fortschritte in ihrem Leben können sich aus Schritten ergeben, die ich in meinem Leben als selbstverständlich angesehen habe. Das zentrale Thema bei all dem ist Zeit.

Kochen zum Beispiel braucht Zeit. Die Zubereitung einer Mahlzeit dauert in der Regel etwa 2 Stunden, was sich auf 5-6 Stunden pro Tag summiert. In Sambia kochen die meisten Familien in ihren Häusern mit Holzkohle. Abgesehen von den giftigen Dämpfen ist dies ein sehr langsamer Prozess.

Verbesserungen durch Effizienz

Eine große Verbesserung ist die Verwendung von viel effizienteren Kochern, die das Kochen im Haus weniger gefährlich und viel schneller machen. Emerging Cooking Solutions in Sambia vertreibt einen Kochherd, der mit Holzpellets betrieben wird.

Lendahand stellt ihnen die notwendigen Mittel zur Verfügung, um das Vertriebsnetz in Gang zu bringen und den Familien die Möglichkeit zu geben, einen Herd zu kaufen und in Raten zu bezahlen. Eine sambische Familie, die den neuen Ofen benutzt, spart etwa 2-3 Stunden pro Tag.

Für viele Familien in Sambia endet der Tag gegen 18:00 Uhr, sobald die Sonne untergeht. Normale Beleuchtungslösungen sind für die meisten nicht verfügbar, und selbst für diejenigen, die in ihrem Haus über Strom verfügen, ist das Stromnetz sehr unzuverlässig.

Durch den Einsatz von Sonnenkollektoren und LED-Beleuchtung lässt sich die Zeit verlängern. Ein einfaches System, bestehend aus einem kleinen Solarmodul mit zwei LED-Leuchten und einer kleinen Batterie, ermöglicht es den Kindern, nachts zu lernen. Wir besuchten Vitalite, ein Unternehmen, das Solarlösungen der Einstiegsklasse mit Zahlungsoptionen von 12 bis 18 Monaten anbietet. Wir erfuhren von den langsamen Fortschritten beim Aufbau eines Vertriebsnetzes in ganz Sambia und den unglaublichen Anstrengungen, die nötig sind, um den Menschen die Möglichkeiten ihrer Lösungen zu zeigen.

Die Auswirkungen mit eigenen Augen sehen

Für mich ist ein wichtiger Faktor bei der Investition in Projekte die unmittelbare Wirkung, die sie im täglichen Leben der Menschen erzielen können. In den oben genannten Beispielen ist es der "Zeitgewinn", der mir als so grundlegend, aber so notwendig erscheint, um im Leben voranzukommen.

Die zusätzliche Zeit kann sowohl das unmittelbare Wohlergehen einer Familie als auch ihre langfristigen Möglichkeiten verbessern, sowohl durch mehr Bildung als auch durch genügend Zeit, um ihr monatliches Einkommen zu erhöhen. Das ist etwas, in das ich gerne investieren werde.